Digitale Planungsinstrumente sind ein entscheidender Hebel zur Bewältigung der Krise am Bau

Augsburg,

3. Oktober 2023

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5 Minuten Lesezeit

Jede Krise ist auch eine Chance, heißt es im Sprichwort. Auf die Bauwirtschaft übertragen bedeutet das: Werden aus der aktuellen Krise die richtigen Schlüsse gezogen, geht unsere Branche vielleicht sogar gestärkt daraus hervor?

Martin Schuff, GF Bechmann GmbH zu These 1. Frisst die Digitalisierung ihre Kinder – oder diese die Digitalisierung?

Insofern ist es enttäuschend und auch verwunderlich, dass im jüngsten Maßnahmenpaket der Bundesregierung, be­kannt als 14-Punkte-Plan, die Wörter BIM oder zumindest Digitalisierung überhaupt nicht vorkommen – zumal viele der darin genannten Maßnahmen ohne digitale Instru­mente kaum oder gar nicht umsetzbar sind. Das gilt für die wechselseitige Anerkennung von Typengenehmigungen ebenso wie für die beabsichtigte Verkürzung von Geneh­migungsverfahren im Wohnungsbau oder für die geplante Umwandlung von Gewerbe- in Wohnimmo­bilien. Auch Förderprogramme schaffen an sich nicht die dringend benötigten neuen Wohnungen. Schnell, effizient, kostengünstig und auch nachhaltig zu bauen, und zwar in großen Einheiten, gelingt nur mit digitalen Planungsinstrumenten. Sie sind ein entscheiden­der Hebel zur Bewältigung der Krise am Bau.

Es ist enttäuschend und auch verwunderlich, dass im jüngsten Maßnahmenpaket der Bundesregierung, bekannt als 14-Punkte-Plan, die Wörter BIM oder zumindest Digitalisierung überhaupt nicht vorkommen – zumal viele der darin genannten Maßnahmen ohne digitale Instrumente kaum oder gar nicht umsetzbar sind.

Doch so wenig wie die Digitalisierung von Stadtver­waltungen und Genehmigungsbehörden – trotz aller Be­mühungen – vorangeschritten ist, so sehr hinkt auch die Baubranche selbst den eigentlich guten Absichten und ho­hen Ansprüchen hinterher, wie eine aktuelle Studie der Beratungsgesellschaft pwc zeigt. Danach betrachten 60 % von 100 befragten Bauunternehmern, Planern und Projekt­steuerern die Digitalisierung ihrer operativen Prozesse und die Anwendung digitaler Lösungen wie BIM oder Virtual Reality als ausbaufähig. Oder anders gesagt: In den vergan­genen Jahren hat sich beim Thema BIM nicht allzu viel getan. Dieses Versäumnis rächt sich ganz besonders in Kri­senzeiten wie jetzt.

Woran liegt es, dass die Digitalisierung von Bau- und Planungsprozessen nur so schleppend vorangeht? Zuallererst: Bund und Länder müssen ihre Hausaufgaben ma­chen und eine Vorreiterrolle einnehmen. Von daher ist es ein gutes Signal, dass BIM für die Vergabe aller öffentli­chen Aufträge, vom Straßen- über den Tief- bis hin zum Hochbau, bis 2027 schrittweise verpflichtend werden soll. Das sollte auch für private Investoren bis hin zu kleineren Architekturbüros ein Anstoß sein, digitale Instrumente nicht nur für administrative Prozesse, sondern auch in der Planung und Projektsteuerung einzusetzen. Tun sie das nicht, gefährden sie über kurz oder lang ihre Wettbewerbs­fähigkeit und lassen nahezu fahrlässig einen Geschäftsvor­teil liegen. Deshalb müssen jetzt alle Beteiligten an einem Strang ziehen, vom Bauherren über den Architekten bis zum Ausführenden, und den Willen und die Bereitschaft aufbringen, gemeinsam mit digitalen Gebäudemodellen zu arbeiten. Nicht umsonst lautet das BECHMANN-Motto: „gemeinsam digital bauen.“

BIM-Modelle verbessern nicht nur die Zusammenar­beit, sie machen den Bauprozess auch transparenter und kostengünstiger. BECHMANN BIM z. B. ermöglicht eine bauteilorientierte Kostenplanung vom Projektstart an. Der Nutzer sieht Kosten, Mengen und alle im 3-D-Modell visu­alisierten Bauteile auf einen Blick. Auch Ausführungsvari­anten und Materialien lassen sich miteinander vergleichen. So werden etwa Kostenvorteile sofort sichtbar, ebenso wie die Zusammenhänge zwischen Kostenverursachern. Hinzu kommt, dass sich auch energetische Anforderungen mit di­gitalen Modellen besser kalkulieren lassen. Denn die im Modell hinterlegten Bauwerksinformationen erlauben ei­nen ganzheitlichen Blick auf das Gebäude, auch auf des­sen Energieeffizienz. Diese kann sogar für den späteren Betrieb simuliert und vorausberechnet werden.

Insbesondere bei Umbau- oder Sanierungsmaßnah­men im Bestand werden digitale Instrumente noch viel zu wenig eingesetzt. Die BIM-konforme Bestandserfassung ist zwar aufwändig; dafür stehen die erfassten Gebäudedaten für die Ermittlung von Mengen und Kosten, für Ausschrei­bungen und Angebotserstellungen zur Verfügung. Die im BIM-Modell enthaltenen Gebäude- und Bauteildaten er­leichtern den Umbau und die Sanierung im Bestand mit Blick auf Bauphysik, Statik, Haustechnik und energeti­scher Optimierung.

Viel ist aktuell auch vom seriellen Bauen die Rede. Man verspricht sich davon mehr Wohnungen – gebaut zu geringeren Kosten und in kürzerer Zeit. Dabei wird aller­dings oft vergessen, dass die Verfügbarkeit von Daten in BIM-Modellen Voraussetzung für die standardisierte und automatisierte Fertigung in der Werkshalle ist. Aus den di­gitalen Daten werden standardisierte, aber frei kombinier­bare Bausätze, seien es Fenster, Wände oder ganze Fassa­den, die auf der Baustelle nur noch zusammengesetzt wer­den. Das ist nicht nur günstig und geht schnell, es bringt auch weniger Schutt, weniger Lärm und weniger Baumän­gel mit sich.

Das Beispiel zeigt: Ohne Digitalisierung wird auch die nachhaltige Transformation unserer Branche nicht gelin­gen. Wenn wir die aktuelle Krise als Chance nutzen, kann sie ein Transformationsbeschleuniger hin zu mehr Digita­lisierung und damit auch zu mehr Nachhaltigkeit sein.

Über BECHMANN

Seit 50 Jahren gehört BECHMANN zu den führenden Herstellern von Bausoftware. Die Produkte des mittelständischen Unternehmens mit Sitz in Augsburg ermöglichen eine verlässliche, transparente und effiziente Planung von Projektstart an. Fachplaner, Architekten und Ingenieure behalten damit bereits in der Planungsphase den Zeitplan, die Mengen und die Baukosten in Griff – selbst bei erschwerten Bedingungen wie Materialengpässen oder Preissteigerungen. BECHMANN BIM ermittelt auf Basis eines BIM Modells Mengen, Leistungen und die damit verbundenen Kosten. BECHMANN AVA erstellt Leistungsverzeichnisse für die Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung. Abgerundet wird die BECHMANN Produktpalette durch das Bieter-Tool BECHMANN BIT. Alle Produkte sind modular aufgebaut, leicht zu bedienen und nach GAEB zertifiziert. In enger Zusammenarbeit mit den Anwenderinnen und Anwendern werden die Produkte ständig weiterentwickelt und an deren Bedürfnisse angepasst. Ein Netz von Vertriebsmitarbeiter*innen gewährleistet die Nähe zu den Kunden.

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